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Schillerhort

 
New building for after school care (170 children) 
 

Client:

Stadt Radebeul

 

Location: 

Radebeul, DE

 

Type:

Building for after school care

 

Status:

Competition (2016)

 

Area:

1.710m²

 

Costs:

2.400.000€ brutto (K300-500)

 

Partner:

Uta Henklein Landschaftsarchitektur

  

ENTWURFSIDEE
Dem Entwurf zum Neubau des Schillerhort liegt ein offenes Betreuungskonzept, ohne feste Gruppenzugehörigkeit, zugrunde bei dem das Kind als "Akteur seiner eigenen Entwicklung" gesehen wird. Dieses pädagogische Konzept führt zur Idee, dem Kind ein offenes Raumgefüge zur Verfügung zu stellen indem es selbstbestimmt entscheiden kann wo es sich aufhält. Hierzu werden vier unterschiedliche Themenhäuser mit den Themenschwerpunkten Gemeinschaft, Entwickeln, Ruhe und Spiel/Leitung geschaffen sowie ein Gartenhaus, welches als Rückzugsort dient. Die Häuser bieten neben einer farblichen Differenzierung verschiedene räumliche Qualitäten, die dem Kind die Orientierung erleichtern und zugleich einen klaren Rahmen schaffen, der die Kinder darin unterstützt sich der jeweiligen räumlichen Situation angemessen zu verhalten.

Die Themenhäuser gruppieren sich um einen überdachten Innenhof der als Freiraum fungiert, ähnlich dem Platz einer kleinen Stadt. Er ist Kommunikationsraum und bildet eine offene interaktive Zone zwischen dem Außenraum und den klar definierten Innenräumen der Häuser. Durch die versetzte Anordnung der Themenhäuser entstehen immer neue räumliche Situationen und Blickbeziehungen die entdeckt werden wollen.

Ziel ist es durch die Abbildung einer kleinen Stadt mit Häusern und einem verbindenden Platz eine partizipative und vielschichtige Umgebung zu schaffen, in der die Kinder ihre Umwelt aktiv erfahren können. Durch klar unterscheidbare Themenhäuser mit eigenem Charakter für die jeweils eigene Regeln gelten, lernen die Kinder spielerisch Regeln zu befolgen, Rücksicht zu nehmen und zugleich ihre eigene Individualität zu entfalten - wesentliche Punkte, die für ein gemeinsames Leben wichtig sind.

 

STÄDTEBAU
Der Neubau des Schillerhort fügt sich durch die Unterteilung des Gebäudes in vier zweigeschossige Gebäudevolumen (Themenhäuser), die über einen überdachten Innenhof verbunden sind, in die kleinteilige Bebauungsstruktur der Nachbarschaft ein. Diese wird im Wesentlichen von zwei- bis dreigeschossigen Wohnhäusern geprägt , die zwischen 1871 und 1918 im Stile der Gründerzeit straßenbegleitend entstanden sind. Auch bei der Dachform wird auf die variationsreiche Dachlandschaft der Umgebung eingegangen. Um die Sonderstellung des Gebäudes als Hortgebäude in seiner Nachbarschaft deutlich zu machen, ist das Gebäudevolumen von der Straße zurückversetzt. Hierdurch entsteht eine landschaftliche Vorzone zum Gebäude, die durch Aktionsfelder und ein Gartenhaus gegliedert ist und als Spielflächen für die Kinder dient.

MATERIALITÄT / BAUWEISE
Das Gebäudeensemble ist in Holzständerbauweise mit hellen und natürlichen Materialien gestaltet. Jedes Haus wird mit einem eigenen Farbton akzentuiert, der sich im Hauseingangsbereich, dem Bodenbelag oder einer farbigen Wand abzeichnet. Der restliche Innenraum ist mit einer Holzvertäfelung verkleidet. Als Bodenbelag kommt Linoleum zu Einsatz. Der Holzbau sitzt auf einer Stahlbetonbodenplatte mit umlaufendem Streifenfundament auf. Die Fassade ist mit Holz beplankt, was den natürlichen Charakter der Bauweise wiederspiegelt. Das Dach wird mit Blech eingedeckt.

FREIFLÄCHEN - ALS LERNORT DES LEBENS
Die Freiflächengestaltung nimmt die gestalterische und konzeptionelle Idee des neu geplanten Hortgebäudes auf. Um das mittig auf dem Grundstück positionierte Gebäudevolumen entstehen drei Funktionsbereiche. In diesen Bereichen sind rechteckige Aktionsfelder positioniert, die sich in der Form an den zugeordneten Gebäudeteilen orientieren und zugleich die Qualitäten der einzelnen Funktionsbereiche bestimmen. Es entsteht eine Gesamtanlage, die sich aus Außen- und Innenräumen harmonisch zusammensetzt. Folgende Bereiche lassen sich so unterscheiden: 1. Eingangsbereich 2. Sport- u. Entspannungsflächen 3. Gartenhaus mit terrassiertem Garten (Grünes Klassenzimmer) und Bewegungsband. Alle drei Zonen können von den Erzieherinnen gut eingesehen werden.